Hinweise zur Antragstellung
Um einen Antrag auf Assistenz möglichst erfolgreich bei den entsprechenden Verwaltungen zu stellen, sind folgende Schritte erforderlich:
Assistenz am Arbeitsplatz und Assistenz zur Stellensuche:
- Erarbeitung einer Arbeitsplatzbeschreibung
- Beschreibung der Strategien zur Stellensuche
- Erarbeitung des Assistenzprofils mit Herleitung des Unterstützungsbedarfes
Assistenz zur Kinderbetreuung, im Haushalt und zur Freizeitgestaltung:
- Beschreibung der Lebenssituation
- Erarbeitung der mit Unterstützung angestrebten Ziele
- Beschreibung der Tätigkeiten der Assistenz
- Erarbeitung des Unterstützungsbedarfes
In jedem Fall ist ein Anschreiben mit Rechtsverweisen erforderlich, in dem Ihre Situation und Ihr Anliegen kurz vorgestellt werden.
Außerdem ist es wichtig, dass Sie sich überlegen, ob Sie selbst Ihre Assistenzkraft einstellen (Arbeitgebermodell/selbstorganisierte Assistenz) oder ob Sie einen Dienstleister/Pflegedienst damit beauftragen möchten (Dienstleistungsmodell).
Die Begutachtung des Assistenzbedarfs am Arbeitsplatz
Nachdem ein Antrag auf Arbeitsassistenz gestellt wurde, gehört es zum weiteren Verfahren, dass ein Mitarbeiter des technischen Beratungsteams der Integrationsämter den Arbeitsplatz besucht. Dabei geht es um die Abschätzung des Assistenzbedarfes.
Was passiert bei einem solchen Termin?
Die technischen Berater sind meistens Ingenieure. Sie schauen sich die Arbeitsplatzausstattung an und möchten möglichst genau wissen, was Ihr Tätigkeitsfeld ist. Je genauer Sie sagen können, was Sie täglich tun, wie viel Zeit Sie in etwa dafür brauchen und wo Unterstützung durch eine Assistenzkraft notwendig ist, desto genauer kann Ihr persönlicher Assistenzbedarf festgestellt werden.
Zuerst wird nach einem so geführten Gespräch überlegt, ob es eine besser an Ihre Bedürfnisse angepasste Hilfsmittelausstattung gibt - sie wird vorrangig von den Integrationsämtern empfohlen und bewilligt.
Ist dies nicht der Fall - geht es bei Menschen mit Seheinschränkung beispielsweise um die Korrektur eingescannter Texte, bei Rollstuhlfahrern um häufige Ortswechsel in einer nicht barrierefreien Umgebung -, so wird überlegt, wie oft die Unterstützung notwendig ist und wie viel Zeit sie erfordert.
Die Kriterien eigene Arbeitszeit, Tätigkeiten mit Unterstützungsbedarf und Häufigkeit dieser Tätigkeiten werden zur Bemessung des persönlichen Assistenzbedarfes am Arbeitsplatz herangezogen.
Was können Sie tun, um das Gespräch mit dem technischen Berater gut vorzubereiten?
Hier eine Checkliste:
- Ihr Aufgabenfeld gut beschreiben
- Ihren Hilfsmitteleinsatz genau erklären
- Ihre behinderungsbedingten Schwierigkeiten aufzeigen
- Ihre Einschätzung zum Assistenzbedarf zur Diskussion stellen
- Offenheit für andere Lösungen zeigen
- Vorteile einer Unterstützung durch eine Assistenzkraft nennen
Wenn Sie sich zu diesen Themenbereichen gut vorbereiten, zeigen Sie sich als Experte in eigener Sache. Unter dieser Voraussetzung findet sich leichter eine einvernehmliche oder für Korrekturen offene Lösung Ihres Anliegens.