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Brief von Markus Kurth, Sozialpolitischer Sprecher Bündnis 90/ Die Grünen

(23.01.2007)

Die von Ihnen erwähnte Entscheidung über den Fortbestand der ZAV ist inzwischen gefallen. Zu meinem Bedauern gegen die ZAV. Aufgrund der guten Erfahrungen, die ich selbst bei der Suche nach einer Mitarbeiterin für mein Wahlkreisbüro gewonnen habe, hatte ich mich für den Erhalt der ZAV eingesetzt.

Das entscheidende Argument für die ZAV liegt nach meiner Auffassung darin, dass Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderungen eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt geben wollen, eine Anlaufstelle brauchen, die einerseits beratend auftritt, umfassend über barrierefreie Gestaltung des Arbeitsplatzes und Beantragung von Arbeitgeberzuschüssen informiert und andererseits die unmittelbare Vermittlungsdienstleistung erbringt. Aus meiner Sicht hat die ZAV diese Aufgabe schnell und unbürokratisch erfüllt.

Ich meine, alle politischen Initiativen zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter laufen ohne eine zielgenaue Vermittlung ins Leere. Aus diesem Grund ist ein adäquater Ersatz für die ZAV unverzichtbar. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) muss an der gesonderten Berufsvermittlung Schwerbehinderter festhalten und damit sowohl ihren gesetzlichen Auftrag als auch ihre gesellschaftliche Verantwortung für die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt weiterhin ernst nehmen.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bleibt abzuwarten, inwieweit die Zusage der BA, diesem Anspruch in Zukunft gerecht zu werden, tatsächlich realisiert wird. Herr Weiß hat verbindlich zugesagt, die Vermittlung behinderter Akademiker nicht in den Hintergrund treten zu lassen, sondern lediglich umzustrukturieren — von der zentralen Vermittlung durch die ZAV auf eine flächendeckende Vermittlung durch die Regionaldirektionen der BA umzustellen. Vorgesehen ist, in jeder Regionaldirektion Mitarbeiter anzustellen, die explizit auf die Belange behinderter Akademiker und deren Vermittlung spezialisiert sind.

Wir werden die praktische Umsetzung dieser Ankündigung kritisch begleiten. Sollte sich diese neue Vermittlungsstruktur allerdings als unzweckmäßig und inadäquat zur ZAV erweisen, werden wir uns für die Rücknahme der Aufhebung der ZAV einsetzen.

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